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Ratgeber Abrechnung der Nebenkosten

Nebenkosten richtig abrechnen: Das können Vermieter an Mieter weitergeben

veröffentlicht am: 06.12.2023

Die korrekte Abrechnung der Nebenkosten ist ein wesentlicher Bestandteil der Vermietung und erfordert sowohl Genauigkeit als auch Fairness. Es ist entscheidend zu wissen, welche Kosten umlagefähig sind und wie sie korrekt auf die Mieter verteilt werden. Eine transparente und gerechte Nebenkostenabrechnung stärkt das Vertrauen zwischen Vermieter und Mieter und vermeidet Konflikte. Dieser Artikel erläutert die verschiedenen Arten von umlagefähigen Nebenkosten und gibt praktische Tipps, wie Vermieter diese korrekt abrechnen können.

 

 

Umlagefähige Betriebskosten

Betriebskosten sind ein zentraler Bestandteil der Nebenkosten und umfassen laufende Kosten, die dem Eigentum anfallen. Dazu zählen unter anderem Wasser- und Abwasserkosten, Kosten für Müllabfuhr, Straßenreinigung und Hausmeisterservice. Diese Kosten müssen regelmäßig anfallen und dürfen gemäß den gesetzlichen Vorgaben auf die Mieter umgelegt werden. Wichtig ist, dass diese Posten im Mietvertrag als umlagefähig aufgeführt sind und die Abrechnung auf einem verständlichen und gerechten Verteilerschlüssel, wie Wohnfläche oder Personenzahl, basiert. Für eine vereinfachte Abrechnung können Vermieter auch Tools wie eine Nebenkostenabrechnung kostenlos online nutzen, um den Prozess zu erleichtern.

 

 

Heiz- und Warmwasserkosten

Die Heiz- und Warmwasserkosten stellen oft den größten Anteil der Nebenkosten dar. Sie müssen nach dem tatsächlichen Verbrauch oder der Wohnfläche auf die Mieter umgelegt werden. Vermieter sind verpflichtet, eine verbrauchsabhängige Abrechnung zu erstellen, was durch den Einsatz von Heizkostenverteilern oder Wasseruhren ermöglicht wird. Es ist entscheidend, dass die Messgeräte korrekt funktionieren und regelmäßig gewartet werden, um eine genaue Abrechnung zu gewährleisten.

 

 

Instandhaltungs- und Verwaltungskosten

Instandhaltungskosten, die für die Erhaltung des Gebäudes und der technischen Anlagen anfallen, können nicht auf die Mieter umgelegt werden. Dazu zählen Reparaturen und größere Wartungsarbeiten. Im Gegensatz dazu sind laufende Verwaltungskosten, wie beispielsweise die Kosten für die Hausverwaltung oder die Gebäudeversicherung, umlagefähig. Diese Kosten müssen klar definiert und nachweislich regelmäßig anfallen, um sie auf die Mieter umlegen zu können.

 

 

Nicht umlagefähige Kosten

Es gibt bestimmte Kosten, die nicht auf die Mieter umgelegt werden dürfen. Dazu gehören beispielsweise Kosten für die Instandsetzung, Bankgebühren, Kontoführungsgebühren oder die Kosten für die Erstellung der Nebenkostenabrechnung selbst. Nicht umlagefähige Kosten sind solche, die direkt dem Vermieter zuzurechnen sind und nicht über die Nebenkosten auf die Mieter übertragen werden dürfen. Ein praktisches Beispiel hierfür sind die Kosten für größere Renovierungsarbeiten. Angenommen, ein Vermieter entscheidet sich dafür, das Dach des Mietshauses komplett zu erneuern, um langfristige Schäden zu vermeiden. Obwohl diese Maßnahme dem Erhalt und vielleicht sogar der Wertsteigerung des Gebäudes dient, zählen die dabei entstehenden Kosten zur Instandsetzung. Diese dürfen nicht in der Nebenkostenabrechnung an die Mieter weitergegeben werden.

 

Solche Kosten fallen unter die Verantwortung des Vermieters, da sie über die gewöhnliche Instandhaltung hinausgehen und nicht regelmäßig anfallen. Sie sind Teil der Investition in die Immobilie und müssen vom Vermieter selbst getragen werden. Das Einbeziehen solcher Posten in die Nebenkostenabrechnung würde zu Unstimmigkeiten führen und könnte rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.

 

 

Praktische Tipps für die Abrechnung

Für eine korrekte und transparente Nebenkostenabrechnung ist es hilfreich, alle Belege und Nachweise ordentlich zu führen und aufzubewahren. Vermieter sollten sich über die aktuellen gesetzlichen Regelungen informieren und bei Bedarf professionelle Hilfe oder Beratung in Anspruch nehmen. Für eine effiziente Abwicklung können digitale Tools und Plattformen genutzt werden, die speziell für die Erstellung von Nebenkostenabrechnungen entwickelt wurden. Diese Tools erleichtern nicht nur den Abrechnungsprozess, sondern helfen auch, Fehler zu vermeiden und die Transparenz zu erhöhen.

 


Bildquelle(n): https://stock.adobe.com/de/images/symbolfoto-hohe-nebenkosten-fur-mieter-frau-sitzt-zu-hause-am-schreibtisch-und-uberpruft-die-erhohte-aufstellung-der-monatlichen-abschlage-fur-strom-und-gas/530114799 | USeePhoto