Energetische Sanierung
veröffentlicht am: 29.06.2022Wer seine Immobilie umfassend energetisch saniert, muss meist tief in die Tasche greifen. Eine Option ist, die Maßnahmen Schritt für Schritt umzusetzen.
Die Energiebilanz älterer Bestandsbauten lässt oft zu wünschen übrig. Alte Heizanlagen, unzureichend gedämmte Fenster, Fassaden und Dächer sind für einen hohen Energieverbrauch verantwortlich.
Die vielgepriesene Lösung: energetisch sanieren. Doch energetische Sanierungen sind teuer – vor allem in Zeiten von Fachkräftemangel und steigenden Materialpreisen.
Prüfen, was machbar und sinnvoll ist
Daher sollte vorab genau überlegt werden, welche Maßnahmen infrage kommen, welche Energieeinsparungen erwartbar sind und was für den Eigentümer finanziell zu stemmen ist. Input von Experten ist hierbei meist vonnöten.
Das Projekt sollte also mit ausführlichen Informationen über die Bandbreite der Sanierungsmöglichkeiten und schließlich einer grundlegenden Analyse des konkreten Gebäudes beginnen.
Denn: Jedes Haus unterscheidet sich in Form, Ausrichtung, Größe und den verbauten Materialien von anderen Häusern. Daher muss jeder Eigentümer individuell prüfen, wann und wie saniert werden soll.
Was bedeutet energetisch sanieren?
Eine energetische Sanierung zielt darauf ab, dass ein Gebäude mit einem möglichst geringen Energieverbrauch für Heizung, Lüftung und Warmwasserbereitung auskommt.
Dabei werden die folgenden Bereiche des Gebäudes analysiert und optimiert:
- Herstellung einer gut gedämmten und dichten Gebäudehülle, die die Heizwärme im Haus hält,
- Austausch von Fenstern und Türen gegen moderne Isolierverglasungen mit einem niedrigen U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient),
- Einbau einer effizienten, modernen und gut geregelten Heizung mit einem möglichst großen Anteil an erneuerbaren Energien.
Umsetzung Schritt für Schritt
Wer nicht so viel auf einmal investieren will, kann seine Immobilie Schritt für Schritt energetisch aufrüsten. Ein effizienter Anfang kann beispielsweise der Einbau neuer Fenster für eine bessere Wärmedämmung sein.
Doch das Haus sollte bei einer energetischen Sanierung immer als Ganzes betrachtet werden, um Bauschäden zu vermeiden und um zu erkennen, welche Kombination von Maßnahmen das beste Kosten-Nutzen-Verhältnis bietet. Einzelmaßnahmen ohne ein übergreifendes Sanierungskonzept „verbauen“ oftmals den Weg zur optimalen Lösung.
Werden zum Beispiel Fenster ausgetauscht oder das Dach gedämmt, ohne den Anschluss für eine spätere Fassadendämmung zu berücksichtigen, ist dies nicht sinnvoll.
Fehler vermeiden Eigentümer, indem sie qualifizierte und unabhängige Experten hinzuziehen. Diese können ein auf das Gebäude zugeschnittenes Gesamtkonzept erstellen, das Schritt für Schritt umgesetzt werden kann.
Individueller Sanierungsfahrplan
Eine Möglichkeit ist der sogenannte individuelle Sanierungsfahrplan (iSFP). Dabei handelt es sich um ein softwaregestützes Instrument für die schrittweise energetische Gebäudesanierung.
Ein Experte erstellt mit dem iSFP einen verständlichen Überblick über die in einem Gebäude anstehenden Sanierungen und fasst diese zu sinnvollen Maßnahmepaketen zusammen.
Neben Energieeinsparpotenzialen und den Einsatzmöglichkeiten für erneuerbare Energien werden auch die dafür notwendigen Investitionen abgeschätzt sowie die Heizkosten- und CO2-Einsparungen ausgewiesen.
Die Kosten für die Erstellung eines iSFP werden zu 80 Prozent vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gefördert. Werden Vorhaben aus dem individuellen Sanierungsfahrplan umgesetzt, gewährt die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) einen Extra-(Tilgungs-)zuschuss in Höhe von fünf Prozent für jedes Vorhaben.
Weitere Informationen dazu erhalten Eigentümer unter:
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