Wo liegen Chancen?
veröffentlicht am: 28.11.2022Für heutige Generationen wird es immer schwieriger, eigenen Wohnraum zu finanzieren.
Während sich unsere Großeltern teilweise sogar mit einem Gehalt einen Hausbau leisten konnten, bleibt diese Option heute selten.
Insbesondere in Ballungszentren, in denen die meisten Jobs zu finden sind, kostet Wohnraum viel.
Gerade zu finanziellen Krisen, wie der aktuellen Inflation, muss deshalb besonders gut gerechnet werden. Nur so finden wir heraus, ob eine Immobilienfinanzierung überhaupt möglich ist und wie viel Haus wir uns leisten können.
Wo gibt es Chancen, die Finanzierung einer Immobilie leichter umzusetzen?
Mögliche Einsparpotenziale bei Immobilienfinanzierungen
Ob man eine Immobilie finanzieren kann, ist heute eine Frage intensiver Berechnungen und Vergleiche. Nicht selten gehen Personen blauäugig in die Finanzierung, und geraten in eine Schuldenfalle, wenn sie ihre Raten nicht zahlen können. In finanziell unsicheren Zeiten, wie der aktuell hohen Teuerung, muss man dabei besonders gut hinschauen.
Wer grob berechnet nahe dran ist, sich eine Immobilienfinanzierung leisten zu können, kann mit verschiedenen Tricks an einigen Ecken noch Geld sparen.
Die größten Chancen erkennt man anhand individueller Situationen
Zu dieser Berechnung und Planung gehört es zunächst, verschiedene Optionen der Immobilienfinanzierung miteinander abzugleichen. Dafür gibt es verschiedene Arten an Darlehen. Innerhalb dieser Klassen gibt es zudem viele verschiedene Finanzinstitute, die Kredite dieser Art mit unterschiedlichen Konditionen anbieten.
➔ Ein Bausparvertrag kann eine gute Option sein, solange man ihn früh genug abgeschlossen hat. Wer die Planung des Hausbaus oder -kaufs erst kurzfristig angeht, muss stattdessen auf einen reinen Immobilienkredit zurückgreifen.
Welche Art der Finanzierung sich für eine Person eignet, beantwortet sich immer anhand der individuellen Situation, in der sich diese befindet. Zu viele Variablen können Finanzierungen für manche Haushalte und Pläne leichter machen als für andere.
➔ Für eine Person kann eine Finanzierung zum Beispiel leichter zu stemmen sein, da die Bank ihr gute Konditionen für einen Kredit bietet.
➔ Wie gut diese Konditionen aussehen, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Einkommen, der Berufssicherheit, dem Geschlecht oder dem Alter eines Menschen.
➔ Eine Person in Festanstellung kann daher womöglich einen Kredit aufnehmen, der für Selbstständige nicht tragbar ist.
Herauszufinden, welche Möglichkeiten anhand der persönlichen Situation möglich sind, ist schwer. Viele Ratgeber können nur verallgemeinerte Informationen geben, die nie genau mit der individuellen Lage einer Person übereinstimmen.
Deshalb kann es sich lohnen, für eine Finanzberatung Geld auszugeben. Dank der informierten Entscheidungen kann man danach an anderen Stellen sparen. Beratungen erhalten wir zum Beispiel bei den Kreditgebern oder der Verbraucherzentrale.
Innerhalb dieser Beratungen findet man heraus, ob und in welchem Umfang Dinge wie die folgenden Tipps helfen können:
● Steuer: Kosten wieder einholen
Nicht viele Menschen wissen, dass man einen Immobilienkredit von der Steuer absetzen kann. Wenn wir dadurch Rückzahlungen erhalten oder Nachzahlungen vermeiden, müssen wir uns deshalb womöglich nicht so stark einschränken, wie zunächst gedacht.
● Förderung durch den Staat
Es gibt verschiedene Gründe, aus denen der Staat Menschen Fördergelder zahlt:
➔ Bei der Finanzierung einer Immobilie gibt es beispielsweise Zuschüsse, wenn wir besonders nachhaltig und energieeffizient bauen.
➔ Auch Geringverdiener erhalten Unterstützung.
➔ Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen umbauen oder besondere Dinge beachten müssen, erhalten oft ebenfalls Hilfe.
Man erfährt am besten anhand der eigenen Pläne und Situation, welche Fördermöglichkeiten zutreffen.
● Absicherung & Eigenleistung bei Krediten
Banken bieten uns bessere Konditionen für Kredite, wenn wir ihnen eine hohe Sicherheit bieten. Deshalb gibt es bessere Kredite für Menschen mit einem festen Einkommen und den notwendigen Unterlagen, die sie vertrauenswürdiger machen.
➔ Bei einem Hausbau können Banken das Haus als Sicherheit nutzen, um gute Konditionen zu ermöglichen. Können wir nicht zahlen, erhält die Bank im Gegenzug das Haus.
➔ Eine weitere Option, der Bank mehr Sicherheit zu geben, ist eine hohe Eigenleistung in Form einer Anzahlung.
Mit dieser zahlen wir bereits einen Anteil des Kredits vor den monatlichen Raten. Dabei lohnt sich eine hohe Eigenleistung auch für uns. Wenn wir schon einen größeren Teil des Kredits „zurückgezahlt“ haben, ist es leichter, die restlichen Raten innerhalb der Vertragslaufzeit mit Festzins abzubezahlen.
● Muskelhypothek: Sparen durch Handanlegen
Eine andere Form der Eigenleistung ist die umgangssprachlich so bezeichnete Muskelhypothek. Hier leisten wir im wahrsten Sinne des Wortes selbst etwas. Wenn wir Kosten für Handwerker sparen, weil wir selbst Arbeiten übernehmen können, müssen wir weniger Geld für den Kredit aufnehmen.
➔ Dabei muss man sich aber über den Aufwand bewusst sein, wenn man selbst baut oder handwerklich arbeitet.
Da viele Menschen mangelnde Fähigkeiten dafür haben, kann sich diese Entscheidung in späteren Mängeln rächen. Zudem haben Personen oft nur neben dem Beruf Zeit, an dem Haus zu arbeiten. Das ist eine starke Doppelbelastung, die das Einzugdatum zudem in die Ferne wandern lässt.
● Unnötige Kosten beim Hausbau/-kauf sparen
Eine naheliegende Option, um die Finanzierung leichter stemmen zu können, ist es, weniger Geld für das Haus auszugeben. Dafür muss man überlegen, welche Kompromisse man bereit ist, einzugehen.
➔ Der teure Wohnraum in Großstädten kann zum Beispiel umgangen werden, wenn wir stattdessen auf das Land ziehen.
➔ Das zahlt sich aber nur aus, wenn wir mit den Pendelzeiten umgehen können, die deshalb für unseren Beruf und Freizeitaktivitäten entstehen.
Wenn das Umsetzen der eigenen Immobilie nicht möglich scheint, kann man die Finanzierung ermöglichen, wenn man seine Vorstellung anpasst. Man selbst weiß dabei am besten, ob es einem wichtiger ist, eigenen Wohnraum zu besitzen, oder dass dieser den eigenen Wünschen entspricht.
Einsparungen dieser Art sind natürlich nicht grenzenlos möglich. Am Ende ist es unser verfügbares Kapital, das vorgibt, ob der Besitz des eigenen Wohnraums überhaupt möglich ist. Wem die eigene Immobilie viel bedeutet, kann sich den Traum aber eher ermöglichen, indem er unnötige Ausgaben für Wunschvorstellungen streicht.
● Früh über die Anschlussfinanzierung nachdenken
Viele Menschen schaffen es nicht, den Kredit für die Immobilie innerhalb der Vertragslaufzeit mit Festzinsbindung zurückzuzahlen. In diesem Fall ist eine Anschlussfinanzierung notwendig. Wer zu lange wartet, sich um sie zu kümmern, hat ein Problem. Er ist in dem Moment gezwungen, eine Finanzierung zu den dann verfügbaren Konditionen einzugehen.
➔ Wenn die Zinsen zu diesem Zeitpunkt unvorteilhaft sind, muss diese Person mehr zahlen als ursprünglich berechnet.
Man kann bereits vor dem Auslaufen eines aktuellen Kredits eine Abschlussfinanzierung vereinbaren. Bei vielen Instituten wird innerhalb von 12 Monaten vor dem Auslaufen kein Bereitstellungszins dafür veranschlagt. Wenn die Zinsen besonders niedrig sind, wie der aktuelle Niedrigzins, lohnt es sich diesen für die erst später anstehende Anschlussfinanzierung zu sichern.
Fazit
Baufinanzierungen sind eine hohe finanzielle Belastung. Damit man sich diese leisten kann, muss man seine eigenen Möglichkeiten gut durchrechnen und Kompromisse finden. Beratungsstellen helfen dabei, anhand der individuellen persönlichen Situation zu erkennen, an welchen Punkten Einsparpotenziale bestehen.
Tipps, wie eine Muskelhypothek, eignen sich nicht für jede Person. Grundsätzlich braucht man eine gute Voraussicht und Planung, um die Chancen der bei der Immobilienfinanzierung vollständig auszureizen. Die erwähnten Tipps sind mögliche Ansatzpunkte.
Bildquelle(n): unsplash.com/photos/xkArbdUcUeE