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Ratgeber Verwaltung von Immobilien

Hausverwaltung und WEG-Verwaltung: Ein umfassender Überblick

veröffentlicht am: 13.01.2025

Die Verwaltung von Immobilien ist ein komplexer Aufgabenbereich, der nicht nur technisches und kaufmännisches Wissen, sondern auch rechtliche Expertise erfordert. Besonders im Bereich der Wohnungseigentümergemeinschaften (WEG) spielt die WEG-Verwaltung eine zentrale Rolle. Doch was genau verbirgt sich hinter diesen Begriffen, und welche Aufgaben umfasst die Tätigkeit einer Hausverwaltung bzw. WEG-Verwaltung?

  

Was ist Hausverwaltung?

Die Hausverwaltung umfasst die organisatorische, kaufmännische und technische Betreuung von Immobilien. Sie wird häufig von Eigentümern beauftragt, die ihre Immobilien entweder als Kapitalanlage halten oder selbst nutzen, jedoch die komplexen Verwaltungsaufgaben nicht selbst übernehmen möchten. Die klassische Hausverwaltung wird in zwei Kategorien unterteilt:

  • 1. Mietverwaltung: Betreuung von Mietobjekten, bei denen der Verwalter zwischen Vermieter und Mieter vermittelt.
  • 2. WEG-Verwaltung: Verwaltung von Immobilien, die nach dem Wohnungseigentumsgesetz (WEG) in einzelne Einheiten aufgeteilt sind und von mehreren Eigentümern gemeinschaftlich genutzt werden.

  

Was ist die WEG-Verwaltung?

Die WEG-Verwaltung ist eine spezielle Form der Hausverwaltung, die sich auf die Betreuung von Wohnungseigentümergemeinschaften konzentriert. Sobald ein Gebäude in einzelne Eigentumswohnungen aufgeteilt wird, entsteht eine WEG, die gemeinschaftlich für das sogenannte Gemeinschaftseigentum verantwortlich ist. Dazu zählen alle Bereiche und Anlagen, die nicht einem einzelnen Eigentümer gehören, wie z. B. Treppenhäuser, Dächer, Fassaden, Aufzüge und Außenanlagen. Die WEG-Verwaltung ist gesetzlich im Wohnungseigentumsgesetz (WEG) geregelt. Ein Verwalter wird üblicherweise auf einer Eigentümerversammlung bestellt und ist die zentrale Anlaufstelle für die Verwaltung und Organisation der Gemeinschaft.

  

Aufgaben der Hausverwaltung und WEG-Verwaltung

  

1. Organisatorische Aufgaben

  • Einberufung und Leitung von Eigentümerversammlungen: Der Verwalter organisiert die jährliche Eigentümerversammlung, erstellt die Tagesordnung und sorgt für die Protokollführung.
  • Beschlussumsetzung: Die in der Eigentümerversammlung gefassten Beschlüsse müssen umgesetzt und überwacht werden.
  • Kommunikation mit Eigentümern: Der Verwalter ist der Ansprechpartner für alle Anliegen der Wohnungseigentümer.

  

2. Kaufmännische Aufgaben

  • Wirtschaftsplan und Hausgeldabrechnung: Der Verwalter erstellt einen Wirtschaftsplan, der die voraussichtlichen Einnahmen und Ausgaben der WEG für das kommende Jahr darstellt. Zudem erstellt er die jährliche Hausgeldabrechnung für jeden Eigentümer.
  • Verwaltung der gemeinschaftlichen Finanzen: Hierzu gehört die Führung eines separaten WEG-Kontos sowie die Überwachung der Zahlungseingänge und -ausgänge.
  • Rücklagenbildung: Der Verwalter sorgt für die Ansammlung von Instandhaltungsrücklagen, um größere Reparaturen finanzieren zu können.
  • Versicherungsmanagement: Abschluss und Verwaltung notwendiger Versicherungen wie Gebäude- oder Haftpflichtversicherung.

  

3. Technische Aufgaben

  • Instandhaltung und Reparaturen: Der Verwalter überwacht den Zustand des Gemeinschaftseigentums, organisiert notwendige Reparaturen und kümmert sich um regelmäßige Wartungsarbeiten.
  • Beauftragung und Überwachung von Dienstleistern: Dazu zählen Hausmeisterdienste, Gartenpflege und Reinigungsdienste.
  • Schadensmanagement: Bei Schäden, z. B. durch Wassereinbrüche oder Sturmschäden, koordiniert der Verwalter die Schadensermittlung und die Behebung.

  

4. Rechtliche Aufgaben

  • Einhaltung gesetzlicher Vorgaben: Der Verwalter sorgt dafür, dass alle gesetzlichen Vorschriften eingehalten werden, z. B. Brandschutz, Verkehrssicherungspflichten und Prüfpflichten.
  • Vertretung der WEG: In rechtlichen Angelegenheiten vertritt der Verwalter die WEG gegenüber Dritten, z. B. bei Rechtsstreitigkeiten oder Vertragsverhandlungen.

  

Anforderungen an eine WEG-Verwaltung

Die Tätigkeit eines WEG-Verwalters erfordert umfassende Kenntnisse in den Bereichen Immobilienwirtschaft, Recht, Technik und Finanzen. Seit Dezember 2020 gibt es für Verwalter eine gesetzliche Weiterbildungspflicht, die sicherstellen soll, dass sie stets auf dem neuesten Stand der rechtlichen und fachlichen Anforderungen sind.

  

Warum ist eine professionelle WEG-Verwaltung wichtig?

Eine gut organisierte WEG-Verwaltung sorgt für klare Strukturen und eine harmonische Zusammenarbeit innerhalb der Gemeinschaft. Professionelle Verwalter helfen, Konflikte zu lösen, die Werthaltigkeit der Immobilie zu sichern und langfristig Kosten zu optimieren.

  

Fazit

Die Haus- und WEG-Verwaltung spielt eine zentrale Rolle in der Organisation und Pflege von Immobilien. Besonders in Wohnungseigentümergemeinschaften ist die fachgerechte Verwaltung des Gemeinschaftseigentums entscheidend für eine reibungslose Zusammenarbeit der Eigentümer. Mit einer professionellen WEG-Verwaltung können sich Eigentümer auf ein effizientes Management und den Werterhalt ihrer Immobilie verlassen.

  


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