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TIPP Hobby-Handwerker arbeiten oft riskant

Sturzgefahr beim Heimwerken

veröffentlicht am: 15.04.2025

25.000 Leiternstürze pro Jahr allein in Deutschland – viele davon enden im Krankenhaus, manche tödlich. Die Zahl stammt nicht aus einem alten Sicherheitsheft, sondern vom Statistischen Bundesamt, aktuell und nüchtern.

 

Warum also arbeiten so viele Hobby-Handwerker noch immer auf wackligen Konstruktionen, obwohl die Risiken bekannt sind? Ist es Stolz, Unwissenheit – oder schlicht der Wunsch, Geld zu sparen? Die Antwort ist komplexer. Und gefährlicher. Denn wer oben steht, fällt tiefer, als er denkt.

 

Wenn der Ehrgeiz über die Leiter klettert

Die Szene ist Alltag: ein Haus, eine Leiter, ein Eimer mit Farbe. Vielleicht geht es um die Dachrinne, vielleicht um den Ast über dem Gartenhaus. Zwei Meter, drei, fünf – was soll schon passieren? Genug Mut, ein bisschen Geschick, das wird schon. Doch wer genauer hinsieht, erkennt das Risiko: ungeeigneter Untergrund, keine Sicherung, falscher Winkel. Ausgerechnet Heimwerker unterschätzen die Physik. Sie wollen es selbst machen – und verlieren dabei leicht das Gleichgewicht.

 

Noch heikler wird es, wenn die Arbeit über längere Zeit in größerer Höhe stattfindet. Wer Fassaden streicht, Fensterläden austauscht oder an der Photovoltaikanlage schraubt, braucht mehr als Mut. Sicherheit ist keine Kür, sondern Pflicht. Genau an dieser Stelle setzen wir auf Vernunft und professionelle Unterstützung. Wer Hubarbeitsbühnen mieten will, findet vor Ort schnell passende Anbieter mit verschiedenen Hilfen für sichere Höhen arbeiten.

 

Körperliche Grenzen, die oft ignoriert werden

Heimwerken verlangt Koordination. Doch was auf dem Boden selbstverständlich ist, wird in der Höhe zur Herausforderung. Der menschliche Gleichgewichtssinn ist nicht gemacht für instabile Untergründe. Bereits kleine Neigungen, Windstöße oder ungleichmäßige Lastverteilung bringen selbst den Geübten ins Wanken. Hinzu kommt: Viele unterschätzen, wie schnell körperliche Ermüdung einsetzt, wenn man sich über längere Zeit in unbequemer Haltung auf einer Leiter oder einem Gerüst aufhält.

 

Der Muskeltonus lässt nach, die Konzentration sinkt, die Reaktionszeit verlängert sich. Eine Sekunde Unachtsamkeit reicht aus, und der Körperschwerpunkt verschiebt sich. Besonders riskant: Arbeiten mit Werkzeugen in der Hand. Eine Bohrmaschine mit Rückstoß oder eine schwere Akkusäge erhöht das Risiko zusätzlich – die Balance leidet, die Absturzgefahr steigt.

 

Alter spielt eine Rolle

Mit zunehmendem Alter verändert sich nicht nur die körperliche Belastbarkeit, sondern auch die Fähigkeit, auf instabile Situationen schnell zu reagieren. Menschen über 50 sind laut Unfallkassenstatistik besonders häufig betroffen. Sie sind handwerklich oft sehr erfahren – was paradoxerweise das Risiko erhöht. Denn Erfahrung erzeugt Selbstvertrauen, manchmal zu viel. Wer etwa 30 Jahre lang sicher gearbeitet hat, wird leichtsinnig. Und unterschätzt, dass der Körper längst nicht mehr reagiert wie früher.

 

Die Illusion der Kostenersparnis

Einer der Hauptgründe für riskantes Heimwerken in luftiger Höhe ist der Gedanke: „Das Geld für die Firma kann ich mir sparen.“ Ein paar Bretter, eine Leiter, ein bisschen Zeit – fertig. Was in der Theorie gut klingt, entpuppt sich in der Praxis oft als Trugschluss. Ein Sturz vom Gerüst oder von der Leiter bedeutet nicht nur körperlichen Schaden. Es kann auch finanziell ruinös werden. Arbeitsausfall, Krankenhausaufenthalte, Reha – alles Kosten, die vermeidbar gewesen wären.

 

Versicherungen zahlen längst nicht jede Folge eines Heimwerkerunfalls. Wer grob fahrlässig handelt – etwa ohne Sicherung oder mit unzulässigem Material –, verliert unter Umständen den Anspruch auf Leistungen. Noch gravierender: Ist ein Helfer beteiligt, greift unter Umständen die Haftpflicht – oder auch nicht. Die rechtlichen Konsequenzen sind komplex und oft erst im Nachhinein sichtbar.


Bildquelle(n): bluelightpictures on Pixabay