Nürnberger Immobilien Börse
Ratgeber Vier-Farb-System

Mehr hygienische Sauberkeit mit System

veröffentlicht am: 20.08.2022

Putzen, das möchte man zumindest meinen, ist eine einfache Angelegenheit: Eimer, Putztuch, Wasser und Putzmittel und schon kann es losgehen. Tatsächlich bekommt man damit das Innenleben eines Gebäudes vielleicht optisch sauber, hygienisch gereinigt ist es aber nicht. Und das kann fatale Folgen für die Gesundheit haben. Professionelle Gebäudereiniger arbeiten dagegen mit Methoden, die sich sehr gut auch für den Privathaushalt eigenen.

Vier Farben für mehr Hygiene

Für mehr Hygiene sorgt beispielsweise das Vier-Farb-System. Mit diesem System bekommt jedes Tuch, jeder Schwamm und jeder Eimer einen bestimmten Einsatzbereich zugewiesen. Damit wird verhindert, dass Bakterien und Keime insbesondere von Sanitäranlagen in andere Räume übertragen werden. So können professionelle Reinigungsunternehmen gründliche Sauberkeit gewährleisten. Bundeseinheitlich werden die Farben Rot, Gelb, Blau und Grün verwendet. Rot ist Toiletten und dem unmittelbaren Umfeld vorbehalten. Gelb kommt bei den weiteren sanitären Anlagen wie Waschbecken, Duschen, Badewannen, Fliesen und Spiegel zum Einsatz. Mit Blau werden Einrichtungsgegenstände wie Schreibtische, Schränke, Stühle und Regale gereinigt und Grün wird für die Reinigung von besonderen Bereichen wie Küchen, Pflegebereiche und OPs verwendet.

Wechseltuch- und Tuchfaltmethode

Um die Übertragung von Krankheitserregern zum Beispiel zwischen mehreren Toiletten zu verhindern, wird jede mit einem eigenen Tuch gereinigt, in der Fachsprache Wechseltuchmethode genannt. Sie wurde vom Robert-Koch-Institut als Richtlinie festgelegt. In Bereichen, in denen nach der RKI-Richtlinie gereinigt werden muss, dazu zählen beispielsweise Pflegeheime und Kliniken, müssen nach jedem Raum die textilen Putzmittel ausgetauscht werden. Das wird grundsätzlich auch für WC-Anlagen empfohlen. Um das Reinigen mit so vielen Tüchern effektiver zu machen, wurde eine Tuchfaltmethode entwickelt. Ein Tuch wird so gefaltet, dass 16 einzelne Putzflächen entstehen, die nacheinander verwendet werden. So wird jeder Gegenstand mit einer eigenen Tuchseite gereinigt und damit die Übertragung von Keimen und Bakterien weitgehend ausgeschlossen.

Von den Profis lernen

Die Anforderungen an die Reinigung in Gewerbebetrieben ist sicher eine andere als im eigenen Zuhause. Hygiene sollte aber auch im Privathaushalt großgeschrieben werden. Sie ist mit den beschriebenen Methoden wesentlich leichter zu erreichen. Man braucht vielleicht nicht vier Eimer, aber der Wechsel von Putzwasser und Lappen nach jedem Raum ist auch Zuhause ganz einfach umzusetzen. Die Farben helfen dabei, Putztücher, Schwämme und Trockentücher immer nur für einen bestimmten Zweck einzusetzen. Das Umweltbundesamt empfiehlt, Putztücher regelmäßig bei 60 Grad zu waschen und Schwämme auszutauschen. Bürsten können in der Spülmaschine gereinigt werden. Nach dem Benutzen sollten die Tücher gut ausgespült und unbedingt getrocknet werden. Denn in der Feuchtigkeit vermehren sich Keime, Bakterien und Pilze besonders rasch.

Einfacher Trick gegen Feuchtigkeit

Das gilt auch für die Feuchtigkeit im Bad. Sie kann unter anderem Schimmel verursachen, der sich bevorzugt in den Fugen bildet. In Bädern ohne Fenster ist das besonders problematisch. Damit das Badezimmer eine Wellness-Oase bleibt, sollten Waschbecken, Dusch- und Badewanne sowie die Fliesen nach dem Benutzen trocken gerieben werden. Außerdem sollte das Fenster weit geöffnet und gründlich gelüftet werden. Das über längere Zeit gekippte Fenster reicht nicht. Und mit diesem Trick lässt sich die Luftfeuchtigkeit im Bad generell senken: Einfach ein paar Schalen mit etwas Katzenstreu aufstellen. Die Streu entzieht der Luft die Feuchtigkeit und saugt sie auf.


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