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Tipp Selbsthilfe bei einem verstopften Duschabfluss

Duschabfluss verstopft – was tun?

veröffentlicht am: 04.07.2024

Das Badezimmer ist ein Raum für Wellness. Wer es darauf anlegt, kann sich hier seine persönliche Wohlfühloase schaffen. Ein verstopfter Duschabfluss wirkt dem Wohlgefühl allerdings massiv entgegen. Das in der Duschkabine gestaute Duschwasser wird zunehmend zu einer faulen, klebrigen Brühe, die auf Bakterien anziehend wirkt und unangenehme Gerüche entwickelt. Zudem läuft das Duschwasser schnell über, was mit einer erhöhten Rutschgefahr im Badezimmer einhergeht.

Nicht zuletzt sucht sich Wasser, das nicht abfließen kann, seinen Weg in andere Bereiche. So kann Wasser in den Boden und in die Wände eindringen und eine Schimmelbildung verursachen. Ebenso belastet anhaltender Wasserkontakt die Kabine, Fliesenfugen und Duschwanne, während die Metallteile in der Dusche leichter rosten.

Bei diesem Vorgang können sich die Materialien auch verfärben, ablösen und aufquellen. Im schlimmsten Fall drohen Lecks und Rohrbrüche, sodass der verstopfte Duschabfluss ein Vorbote für größeres Ungemach wird.

  

Die Ursachen für dieses Problem

Wer die Ursachen für ein Problem erkennt, kann es leichter überwinden. Die Tatsache, dass ein verstopfter Duschabfluss zu den typischsten Hausschäden gehört, hängt mit den Besonderheiten beim Duschen zusammen. Vor allem Haare und Seifenreste bilden beim Duschen eine ungünstige Liaison, die aufgrund des Adhäsionseffekts schnell aneinanderhaften und sich zu größeren Haarknäueln verknoten. Das Kanalservice-Magazin ermöglicht tiefere Einblicke in dieses Problem und bietet wertvolle Lösungsansätze.

Verstärkend kommt das Phänomen der Koagulation hinzu, das sich darin äußert, dass sich die unlöslichen Salze im Shampoo, Gel oder in der Festseife um die Haare wickeln und diese umhüllen. Damit nicht genug, so interagieren Kalkablagerungen – gemeint sind im Duschwasser gelöste Mineralien wie Calcium und Magnesium – schnell mit diesem Gemisch aus Seifenresten und Haaren und bilden eine noch festere und schwerer zu entfernende Masse. Zuweilen sind es auch kleine Gegenstände wie Shampooklappen, die sich im Abfluss verfangen.

Dringt das Salz in die Abflüsse und Rohre, fördern die Ablagerungen die Korrosion des Materials und bilden durch ihre Anhaftung Mikrofilme, die zu Brutstätten für Keime, Legionellen und Bakterien werden. Darüber hinaus verkleinern Kalkablagerungen in den Rohren ihren Durchmesser, was den Wasserdurchfluss erschwert, die Wahrscheinlichkeit von Verstopfungen erhöht und durch den erhöhten Wasserdruck die Gefahr eines Rohrbruchs heraufbeschwört.

Der Siphon unterhalb des Abflusskörpers, der gegen Geruchsbelästigungen installiert wurde, kann durch die Zurückhaltung von Wasser zur Bildung einer Barriere das Problem verstärken, weil sich das beschriebene Gemisch leicht festsetzen kann. Damit gehören lange Haare, Haushalte mit hartem Wasser (das eine größere Dichte an Mineralien aufweist als weiches Wasser) sowie veraltete, minderwertige Abflüsse und Siphons zu den Risikofaktoren für einen verstopften Duschabfluss.

  

Bewährte Haushaltsmittel

Bei einem verstopften Duschabfluss ist rasches Handeln angesagt. Kochendes Wasser kann die fettigen Moleküle zum Schmelzen bringen und die beschriebenen Verbindungen leichter lösen. Dies trennt die Mizellen und damit die im Duschabfluss gestauten Molekülkomplexe voneinander. Ebenso verringert sich unter dem Einfluss von Hitze die Viskosität der Seifenmoleküle, sodass sich diese leichter von der Oberfläche entfernen lassen.

Das kochende Wasser kann besonders mit vier Esslöffel Natron oder Backpulver sowie einer halben Tasse Essig hilfreich sein. Diese Haushaltsstoffe erzeugen eine sprudelnde und schäumende Säure-Base-Reaktion. Während Essig ein mildes Schleifmittel ist, bewirkt die Reaktion, dass sich die Bläschen an der Abschleifung der fettigen Molekülverbindungen beteiligen und der Schaum sie verdrängt. Bei dieser Kombination handelt es sich um ein schonendes Verfahren, das gegenüber „Chemiekeulen“ den Vorzug erhalten sollte.

  

Handarbeit richtig gemacht

Bei einem verstopften Duschabfluss sind die Haarbüschel am Sieb der sichtbare Ausdruck des Problems. Nach dem Öffnen des Abflussgitters lassen sich viele Haare mit den Fingern aus dem Abfluss ziehen. Für hartnäckigere Verstopfungen kann ein Pömpel verwendet werden. Hier erzeugen Betroffene mit beharrlichen Auf- und Abbewegungen einen Unterdruck, was dazu beitragen kann, dass sich die Verstopfung löst.

Die Methode lässt sich mehrmals anwenden. Ist auch dies nicht erfolgreich, kann eine Rohrreinigungsspirale weiterhelfen, um tiefer in das Abflussrohr zu dringen und weiter unten liegende Verstopfungen zu lösen. Dabei wird am Ende des schmalen Drahts ein Haken gebildet und dieser in den Abfluss hineingeführt, um den Schmutz aus dem Siphon herauszuziehen.

Diese Lösung erfordert ein wenig Geduld und Feingefühl, kann aber am Ende den Reinigungsdienst überflüssig machen. Um in Zukunft verstopfte Duschabflüsse zu vermeiden, hilft die Anbringung eines Abflusssiebes, das größere Ablagerungen und Haarknäuel abfängt und Folgeschäden wie feuchte Wände vermeidet.

  


Bildquelle(n): Photo by Steven Ungermann on unsplash.com