Altersvorsorge und Kapitalanlage
veröffentlicht am: 09.08.2019
Zu verschiedenen Zeiten im Leben benötigt man unterschiedlichen Wohnraum – die Bedürfnisse ändern sich, besonders bezüglich Lage, Kosten und Ausstattung. Heute noch das Studentenappartement, morgen das familiäre Reihenhaus in der Vorstadt, und was kommt dann? Eine Pflegeimmobilie bietet dem Käufer viele Vorteile, auch lange bevor sie selbst genutzt wird. Ein Pflegeappartement zu erwerben heißt auch in die eigene Zukunft investieren. Zum aktuellen Zeitpunkt dient die Immobilie als lukrative Kapitalanlage mit attraktiver Rendite, sie ist aber genauso eine ideale Altersvorsorge. Denn viele Rentner in Mietverhältnissen können bestätigen, ein Großteil der eigenen Rente geht für Wohnraum drauf. Kommt dann noch eine Pflegebedürftigkeit hinzu, übersteigen die Kosten schnell das monatliche Budget.
Begriff Pflegeimmobilie
Bevor man sich Gedanken über den Erwerb einer sogenannten Pflegeimmobilie macht, sollte der Begriff erklärt werden. Eine Pflegeimmobilie ist eine Wohnung bzw. ein Appartement, welches sich in einem Altersheim, Pflegeheim, einer Wohnanlage für betreutes Wohnen oder einer Mischung dieser verschiedenen Wohnheime befindet.
Pflegeimmobilien gelten heutzutage als attraktive Anlagemöglichkeiten. Durch den demografischen Wandel steigt hierzulande auch der Bedarf an Pflegeunterkünften stetig. Seniorenheime wurde früher fast ausschließlich von gemeinnützigen Organisationen betrieben, diese allein können die steigende Nachfrage aber nicht decken. Daher hat sich in den vergangenen Jahren ein neuer Markt an Bauträgern und Betreibergesellschaften - spezialisiert auf den Bereich Pflege - entwickelt. Die Nachfrage ist sehr groß, schließlich wünscht sich jeder ein modernes und schönes Zuhause auch im Alter. Solange man die Pflegeimmobilie nicht selbst nutzen möchte oder muss, wird diese ganz einfach an den Betreiber der Pflegeeinrichtung vermietet, meist auf 15 oder 20 Jahre. Das Risiko eines Wohnungsleerstands trägt somit die Einrichtung, nicht der Besitzer. Ein vorrangiges bzw. bevorzugtes Belegungsrecht durch den Immobilieneigentümer und seine Angehörigen wird vertraglich vereinbart.
Pflegeimmobilie finanzieren
Pflegeimmobilien werden als renditestark und sichere Geldanlage mit positiven Entwicklungschancen für die Zukunft eingeschätzt. Hat man sich zum Erwerb einer solchen Spezialimmobilie entschlossen und hat man ein passendes Objekt gefunden, stellt sich die Frage der Finanzierung. Hierfür gibt es verschiedene Wege. Durch die aktuelle Niedrigzinsphase bietet sich selbst bei ausreichend Eigenkapital eine Teilfinanzierung einer solchen Immobilie an. Die Höhe des monatlichen Darlehens lässt sich so wählen, dass sich das Appartement durch die monatlichen Mieteinnahmen von selbst trägt und abbezahlt. Experten empfehlen hier eine ausgewogene Mischung aus Eigen- und Fremdkapital. Eine Vollfinanzierung ohne Eigenkapital ist aufgrund des hohen Risikos nicht zu empfehlen. Erwerben darf eine solche Pflegeimmobilie jeder, auch ohne aktuellen Pflegstatus. Eine Pflegeimmobilie lässt sich auf verschiedene Arten finanzieren: über klassische Immobilienkredite bei Ihrer Hausbank oder durch Darlehen und Fördermittel über die KfW, die Kreditanstalt für Wiederaufbau.
Möchte man eine solche Immobilie über die eigene Hausbank finanzieren, ist oft ein längerer Atem gefragt. Für viele Banken ist der Bereich Pflegeimmobilie noch Neuland. Der Bauträger kann Ihnen hier sicherlich weiterhelfen, oftmals sind ortsansässige Banken die besten Anlaufstellen.
Um ein günstiges KfW-Darlehen zu erhalten müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Die KfW fördert energieeffiziente Neubauten, so muss die Bauweise als energiesparend, aktuell KfW-Effizienzhaus 40 Plus, 40 oder 55, eingestuft worden sein.
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