Worauf zu achten ist
Feuerstelle im Garten
veröffentlicht am: 29.12.2020
Ob zum Grillen, zum Verbrennen von Laub und Verschnitt oder einfach als Seelenwärmer für geselliges Beisammensein, eine eigene Feuerstelle im Garten sehr praktisch oder einfach nur schön sein. Die Frage ist: Was ist hier eigentlich erlaubt und was nicht? Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, welche Sicherheitsmaßnahmen sind nötig und ist vielleicht eine behördliche Erlaubnis nötig? Diese Fragen gilt es im Folgenden zu klären.
Rechtlicher Rahmen für Feuerstellen
Um das Thema Feuerstelle im Garten juristisch klären zu können, bedarf es zunächst einer Definition darüber, was der Gesetzgeber überhaupt unter einer Feuerstelle versteht. Laut § 4 des Bundesimmissionsschutzgesetzes (BimSchG) zählen Feuerstellen zu den "Anlagen die auf Grund ihrer Beschaffenheit oder ihres Betriebs in besonderem Maße geeignet sind, schädliche Umwelteinwirkungen hervorzurufen oder in anderer Weise die Allgemeinheit oder die Nachbarschaft zu gefährden, erheblich zu benachteiligen oder erheblich zu belästigen" und deswegen einer Genehmigung bedürfen. Normalerweise ist das Entfachen eines kleinen Feuers nicht genehmigungspflichtig.
Wer jedoch auf Nummer sicher gehen möchte, fragt bei der Gemeinde oder dem zuständigen Ordnungsamt nach, um den rechtlichen Rahmen exakt abstecken zu können. Wem die Sache dann doch etwas zu riskant ist oder schlicht kein Feuer machen darf, weil dadurch beispielsweise die Nachbarn beeinträchtigt werden könnten, kann sich in kühleren Nächten auch mit einem elektrischen Heizpilz behelfen. Im Gegensatz zu offenem Feuer lässt der sich auch auf der Terrasse oder auf dem Balkon aufstellen.
Sicherheitsmaßnahmen beachten
Unabhängig davon, wie groß ein Feuer unter den gegebenen Umständen maximal sein darf, gibt es ein paar Grundregeln, an die es sich immer zu halten gilt. Im Interesse der eigenen Sicherheit und der aller rund herum lebenden Nachbarn ist eine Feuerstelle insofern abzusichern, als dass sich das Feuer nicht unkontrolliert ausbreiten kann. Dazu muss der Untergrund in jedem Fall feuerfest sein. Hier empfehlen sich im Baumarkt erhältliche Feuerschalen aus Metall oder ein gepflasterter Untergrund. Letzterer lohnt sich vor allem dann, wenn die Feuerstelle häufiger genutzt werden soll. Zudem dürfen sich in unmittelbarer Nähe keine brennbaren Materialien befinden, also kein Holzschuppen, keine Sträucher und auch keine Bäume. Dies gilt für einen Umkreis von mindestens 5 Metern um die Feuerstelle herum, um auch durch Funkenflug keinen Brand zu riskieren.
Welche Arten an Feuerstellen gibt es?
Wie die Feuerstelle nach den entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen letztlich aussieht, ist dem persönlichen Geschmack überlassen. Der Klassiker ist natürlich das Lagerfeuer, bei dem am Boden einfach Holz aufgeschichtet und entzündet wird. Um ein unbeabsichtigtes Ausbreiten des Feuers zu vermeiden, empfiehlt es sich, eine kleine Gruppe auszuheben. Der Aushub sollte direkt neben dem Feuer gelagert werden, um es im Falle eines Falles schnell durch Zuschütten löschen zu können.
Wer keine Brandspuren am Boden haben und auch keine Gruben ausheben möchte, für den empfiehlt sich eine mobile Feuerstelle in Form eines Feuerkorbes oder einer feuerfesten Metallschale. Beide lassen sich an jedem beliebigen Ort im Garten aufstellen, wobei die Mindestabstände zu brennbarem Material natürlich weiterhin beachtet werden sollten. Nach dem Gebrauch einfach die Feuerschale oder den Feuerkorb auskühlen lassen und schon lassen sich beide wieder verstauen. Für zusätzliche Sicherheit können auch Modelle mit Funkenschutz im Handel erworben werden. Das ist besonders dann nützlich, wenn man sich selbst in der Nähe aufhält oder Gegenstände dort ablegt.
Wer am liebsten jedes Wochenende ein Feuer entzündet, kann sich gleich eine gemauerte Feuerstelle in den Garten setzen. Der Konstruktionsaufwand ist natürlich etwas größer und die Feuerstelle ist auch nicht mobil, dafür aber in höchstem Maße stabil und sicher. Der Funkenflug wird hierbei auf ein Minimum reduziert und die gemauerten Kanten der Feuerstelle eignen sich perfekt dazu, oben einen Grillrost in entsprechender Größe aufzulegen.
Tipps und Hinweise für ein sicheres Feuer im Garten
Auch beim Betrieb des Feuers gibt es, unabhängig von der Art der Feuerstelle, noch ein paar Hinweise zu beachten. So sollte grundsätzlich kein Feuer entzündet werden, wenn wie im Hochsommer große Trockenheit herrscht oder sogar Waldbrandgefahr besteht. Funken können manchmal weiter fliegen, als man es für möglich hält und so auch Brände an Stellen entstehen, die man für vermeintlich sicher hielt.
Keinesfalls sollten irgendwelche Brandbeschleuniger wie Spiritus oder Benzin zum Einsatz kommen, denn diese könnten in einer Stichflamme verpuffen. Zudem sollte eine zu starke Rauchentwicklung vermieden werden, um niemanden zu belästigen. Deswegen ist es ratsam, immer auf trockenes Holz zurückzugreifen.
Darüber hinaus gilt: Niemals ein Feuer unbeaufsichtigt lassen und für den Fall der Fälle immer Löschmittel bereithalten.
Bildquelle: AdobeStock / © Marcin
Darüber hinaus gilt: Niemals ein Feuer unbeaufsichtigt lassen und für den Fall der Fälle immer Löschmittel bereithalten.
Bildquelle: AdobeStock / © Marcin